Go Back JUNIOR Navigator: 2.1 Geschäftsidee entwickeln und prüfen

Die Geschäftsidee steht – was nun?

Zunächst müsst ihr die Idee in das Unternehmensregister einfügen und von der JUNIOR Geschäftsstelle prüfen und genehmigen lassen. Bitte wartet auf diese Genehmigung, bevor ihr weitermacht, damit ihr nicht an einer Geschäftsidee arbeitet, die nicht umgesetzt werden kann. Wie ihr eure Idee wo eintragt, findet ihr in Kapitel 4.1 Angaben im JUNIOR Portal eintragen

Bitte tragt auch unbedingt eine Erläuterung der Geschäftsidee ein, damit die JUNIOR Geschäftsstelle genau weiß, was ihr umsetzen möchtet. Achtet ihr hier wieder auf klare und verständliche Formulierungen.

Ihr habt alle Eintragungen gemacht und die JUNIOR Geschäftsstelle hat eurer Idee zugestimmt? Dann geht es los mit der weiteren Ausarbeitung der Geschäftsidee!

 

Schritt 1: Die Geschäftsidee schriftlich und bildlich erfassen

In der Machbarkeitsanalyse hattet ihr die verschiedenen Ideen bereits grob beschrieben. Dies wollen wir nun verfeinern. In der schriftlichen und bildlichen Erfassung sollt ihr eure Geschäftsidee möglichst genau beschreiben. Dies hat den Vorteil, dass ihr bereits eine Vision entwickelt und euch darüber klar werdet, was ihr mit eurer Idee bezwecken wollt.

Während es in der ersten schriftlichen Erfassung um die Geschäftsidee im Allgemeinen geht, entwickelt ihr jetzt konkrete Ideen, wie und mit welchen Mitteln das Produkt hergestellt werden könnte bzw. welche Hilfsmittel ihr für eure Dienstleistung benötigen würdet. Gleichzeitig macht ihr euch bereits erste Gedanken über den Ablauf der Produktion. Auf der Grundlage dieser schriftlichen Gedanken bastelt ihr im nächsten Schritt einen Prototypen. Beschafft euch kleine Mengen des gewünschten Materials und versucht, den Prototypen damit zu bauen. So seht ihr direkt, ob sich eure Idee in die Tat umsetzen lässt. Und ihr habt bei den nächsten Schritten bereits etwas, was ihr als Muster vorzeigen könnt.

 

Augen auf beim Materialkauf!

Gerade im Internet werdet ihr häufig Materialien für einen sehr günstigen Preis entdecken. Häufig sind dies Schnäppchen, bei denen ihr gutes Geld sparen könnt. Manchmal verstecken sich dahinter aber Lockangebote oder Auslandsbestellungen, die euch nur noch mehr Arbeit und Kosten bescheren oder im schlimmsten Fall sogar einen Kapitalverlust mit sich bringen. Prüft daher vor jedem Bestellvorgang genau, um welchen Anbieter es sich handelt und woher die Bestellung kommt. Gerade bei Bestellungen aus dem Ausland kommen nicht nur lange Lieferzeiten, sondern auch die Zollabwicklung auf euch zu. Unter Umständen ist es dann einfacher, schneller und günstiger, die Materialien vor Ort zu kaufen.

 

Schritt 2: Zielgruppe definieren

Nun habt ihr eine genauere Vorstellung, was eure Idee ist und wie euer Produkt oder eure Dienstleistung später aussehen könnte. Als nächstes kümmert ihr euch um die potenzielle Kundschaft, auch Zielgruppe genannt. Eure Zielgruppe umfasst alle Personen, die euer Produkt oder eure Dienstleistung kaufen würden. Zielgruppen können bestimmte Altersgruppen (z. B. Kinder, Ältere, Jugendliche) oder Menschen mit speziellen Interessen (Sport, Autos, Musik) abdecken.

Überlegt euch nun: Wer könnte die geeignete Zielgruppe für eure Geschäftsidee sein? Eure ersten Überlegungen können erst mal recht grob sein. Versucht aber, so viele Zielgruppen wie möglich zu definieren. Hieraus wird sich später auch eure Marketingstrategie ableiten. Habt keine Angst, dass ihr jemanden vergessen könntet. Im nächsten Schritt werdet ihr mit eurer Marktforschung ohnehin überprüfen, ob eure Erwartungen realistisch sind.

 

Schritt 3: Den besten Preis für das Produkt ermitteln

Nachdem ihr nun herausgefunden habt, wie das Produkt aussehen soll und wer eure wahrscheinlichste Kundschaft ist, müsst ihr abschließend ermitteln, wie viel euer Produkt kosten soll. Dabei unterscheidet man zwischen dem Herstellungspreis und dem Verkaufspreis.

Unter dem Herstellungspreis versteht man den Preis, den ihr mindestens erhalten müsst, um eure Kosten decken zu können. Dafür rechnet ihr zunächst aus, wie viel ein Produkt in der Herstellung kosten würde. Dazu gehört nicht nur das Arbeitsmaterial, sondern auch die Arbeitsstunden je Teammitglied, die für die Herstellung eines Produktes notwendig sind. Außerdem müsst ihr hier anteilig die Kosten für Werkzeug und Hilfsmittel (z. B. Hammer, Nähmaschine), eventuelle Mietkosten für die Produktionsstätten und eure Werbemittel (z. B. Kosten für eine Website) einkalkulieren. Außerdem fällt beim Verkauf eine Umsatzsteuer an, die ihr an die JUNIOR Geschäftsstelle weiterleiten müsst.

Seid an dieser Stelle sehr genau und listet alles auf, was für die Herstellung notwendig ist. Falls ihr einen größeren Posten vergesst, geht dies zu Lasten eures Gewinnes.

Der eigentliche Verkaufspreis setzt sich aus dem Herstellungspreis und einem Gewinn für euch zusammen. Dieser Preis hängt immer von euren tatsächlichen Herstellungskosten ab. Später in der Marktforschung könnt ihr testen, wie euer Preis ankommt. Der Preis, den alle Befragten als angemessen empfinden, ist dann euer späterer Verkaufspreis.    

 

Schritt 4: Marktforschung durchführen

Mit Hilfe einer Marktforschung sammelt ihr erste Daten über euren Markt und die Potenziale, die euer Produkt einbringen kann. Das Wort "Marktforschung" kommt aus dem Bereich des Marketings. Es umfasst alle Tätigkeiten, mit denen ihr den Markt analysiert sowie eure Kundschaft und ihre Bedürfnisse besser kennenlernt. Die erste Tätigkeit – die Analyse des Marktes – habt ihr bereits mit der Konkurrenzanalyse während der Machbarkeitsbeurteilung abgeschlossen. Nun folgt also das Kennenlernen eurer Kundschaft und deren Bedürfnisse.

Die Menschen, die eure Produkte kaufen sollen, lernt ihr am besten kennen, wenn ihr direkt mit ihnen ins Gespräch kommt. Ihr verlasst nun die Schule und fragt Personen auf der Straße, z. B. in der Fußgängerzone, nach ihrer Meinung. Wichtig ist, dass ihr nicht nur eine Person befragt, sondern möglichst so viele, dass ihr später eine begründete Meinung zu eurem Produkt habt. Wenn jeder von euch zwischen 5 und 10 Personen befragt, habt ihr bereits sehr viele Meinungen zu eurem Produkt und Informationen zu eurer Zielgruppe, mit denen ihr weiterarbeiten könnt.

Was für Fragen könnte man bei so einer Marktforschung stellen? Hier sind ein paar Beispiele:

  • Würden Sie das Produkt kaufen? Warum oder warum nicht? 
  • Was erwarten Sie von solch einem Produkt? 
  • Was gefällt Ihnen bzw. was gefällt Ihnen nicht an dem Produkt? Haben Sie Verbesserungsvorschläge?
  • Das Produkt soll XX EUR kosten. Finden Sie den Preis gerechtfertigt? 
  • Wer könnte sich Ihrer Meinung nach für dieses Produkt interessieren? 

Befragt auch Personen, die nicht zu eurer angedachten Zielgruppe gehören. Vielleicht erhaltet ihr dabei eine Inspiration, wer euer Produkt noch interessant finden könnte. Nehmt zur Befragung euren Prototypen mit. So könnt ihr den Interviewpartnern schon mal zeigen, wie euer Produkt aussehen könnte.

 

Ansprechpartner

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