Go Back JUNIOR Navigator: 7.1 Fertigung organisieren

Umweltbewusst handeln und wirtschaften

Als Produktions- und Technikabteilung seid ihr verantwortlich dafür, dass euer Unternehmen umweltbewusst handelt und wirtschaftet. Das JUNIOR Unternehmen ist eine tolle Erfahrung für euch – natürlich soll unsere Umwelt nicht darunter leiden. Das gilt für: 

  • Druck und Papier

  • Material

  • Lieferanten 

  • Produktion (Strom-/Wasserverbrauch, Wiederverwertung von Material und Vermeidung von Materialausschuss) 

  • Verpackungen 

  • Transport und Wegeplanung 

  • Wertstofftrennung, Recycling und Entsorgung  

Umweltbewusste Geschäftstätigkeit

Als Produktions- und Technikabteilung seid ihr verantwortlich dafür, dass eure Schülerfirma umweltbewusst handelt und wirtschaftet. Die folgenden Punkte spielen dabei in jedem JUNIOR Unternehmen eine Rolle. 

Druck und Papier

Der Druck von Dokumenten verursacht nicht nur Kosten, sondern ist in vielen Fällen auch überflüssig. Formulare wie z.B. die Stundenzettel, Protokolle oder der Geschäftsbericht werden digital erstellt und können auch in dieser Form bearbeitet, verschickt und archiviert werden. Bei der Herstellung von Werbematerialien wie z.B. Flyern oder Visitenkarten gilt es, die benötigte Anzahl im Vorfeld bestmöglich zu kalkulieren und bei Bedarf nachzubestellen.

Wertstofftrennung und Entsorgung

Eure Schülerfirma sollte immer darauf achten, dass so wenig Müll wie möglich anfällt. Die entstandenen Abfälle müssen ordentlich getrennt und danach entsorgt werden. Die Abfälle von Unternehmen unterscheiden sich von denen privater Haushalte. Metalle, elektronische Bauteile oder Farben bedürfen einer besonderen Behandlung bei der Entsorgung. Auskunft bietet das Internet sowie das städtische Entsorgungsamt.


Transport und Wegeplanung

Typische Wege, die bei einer JUNIOR Schülerfirma anfallen, sind z.B. der Materialeinkauf, gemeinsame Treffen und Aktionen wie Verkaufsstände oder die Teilnahme an JUNIOR Veranstaltungen. Die folgenden Tipps sollen helfen, die Wege für eure Schülerfirma umweltbewusst zu planen:

  • Treffpunkte sollten zentral liegen und für alle aus dem Team gut erreichbar sein
  • Die Nutzung von Öffentlichen Verkehrsmitteln ist anderen Transportmitteln vorzuziehen
  • Beim Transport mit einem PKW sollten möglichst Fahrgemeinschaften gebildet werden
  • Plant eure Wegstrecken im Vorfeld, um Doppelfahrten zu vermeiden
  • Lokale Lieferanten sind Onlinehändlern grundsätzlich vorzuziehen


Wiederverwertung von Material und Vermeidung von Materialausschuss

Achtet darauf, dass ihr bei der Produktion kein Material verschwendet. Material, das für einen Verkaufs- oder Messestand (z.B. beim JUNIOR Landeswettbewerb) besorgt wird, sollte bei mehreren Gelegenheiten zum Einsatz kommen und am Ende vielleicht sogar für eine nachfolgende Schülerfirma oder die Schule nutzbar sein.

Materialauswahl

Eine Regel lautet, dass die Qualität eures Produktes von der Qualität der verarbeiteten Materialien abhängt. Eine Entscheidung darüber, wie hoch die Qualität sein soll, muss jedes Unternehmen selbst treffen. Für eine hohe Qualität kann ein Unternehmen grundsätzlich mehr Geld von seinen Kunden verlangen.

Die Verarbeitung umweltfreundlicher Materialien kann dabei helfen, den Erwartungen der Kunden, nicht nur im Bereich Qualität, gerecht zu werden. Nachhaltiger Konsum ist zu einem regelrechten Trend und Verkaufsargument geworden.

Umweltfreundliche Materialien erkennen

Einer der einfachsten Wege, um umweltfreundliche Materialen in Handelsgeschäften oder dem Internet zu erkennen, sind sogenannte Gütesiegel. Meist sind diese direkt auf der Produktverpackung platziert. Vorher sollte man sich informieren, für was die einzelnen Siegel stehen und ob eine vertrauenswürdige Organisation die Siegel vergibt. Im Bereich Umwelt sind u.a. die folgenden Gütezeichen weit verbreitet und anerkannt:

Neben den Siegeln gibt es noch weitere Möglichkeiten festzustellen, ob ein Produkt bzw. das verarbeitete Material umweltfreundlich ist.

  • Anteil natürlicher und recycelbarer Rohstoffe am Produkt: Natürliche oder recycelte Materialen zeigen ein hohes Umweltbewusstsein des Herstellers an.
  • Feststellung des Ursprungsortes eines Produktes: Materialien, die aus eurer Region stammen, haben auf ihrem Weg zu euch meist weniger klimaschädliche Abgase verursacht als Produkte, die von weit her angeliefert wurden.
  • Gefahrenzeichen: So wie Gütesiegel meist auf positive Umwelteigenschaften hinweisen, können Gefahrenzeichen ein Indiz für negative Umwelteigenschaften sein.
  • Verpackung: Eine Verpackung ist umweltfreundlich, wenn sie aus natürlichen Rohstoffen besteht und wiederverwendet bzw. recycelt werden kann. Jede Form von Plastikverpackung ist zu vermeiden.
  • Direkte Nachfrage beim Lieferanten: Händler kennen die Eigenschaften und Qualitätsstandards ihrer Produkte meist am besten und können Auskunft über die Berücksichtigung von Umweltaspekten geben.

Lieferantenauswahl

In der Regel stehen für ein Produkt mehrere Lieferanten zur Verfügung. Den geeignetsten Anbieter auszuwählen, ist manchmal nicht so einfach. Eines der offensichtlichsten Kriterien für oder gegen einen Anbieter ist der Preis. Darüber hinaus solltet ihr Aspekte wie z.B. die ökologische Nachhaltigkeit, die Qualität der Ware, die Lieferzeit sowie das Beratungs- und Serviceangebot des Lieferanten in die Entscheidung einbeziehen.

Eine Entscheidungshilfe für die Lieferantenauswahl kann eine Bewertungstabelle sein. Im folgenden Beispiel wurden die Kriterien (ökologische Nachhaltigkeit, Preis, Qualität, Lieferzeit, Beratung und Service) für die Bewertung von drei Lieferanten festgesetzt und von der Schülerfirma gewichtet. Anschließend erfolgte die Einzelbewertung der Kriterien für jeden Lieferanten.

Im Beispiel steht ein hoher Zahlenwert für eine positive Ausprägung. Niedrige Werte bedeuten, dass der Lieferant auf diesem Gebiet Nachteile besitzt. Die Auswertung ergibt:

Lieferant A: (Punktwert 570)

Billigster Anbieter mit durchschnittlicher Qualität, niedrigem Nachhaltigkeitsbewusstsein, langer Lieferzeit und geringem Beratungs- und Serviceangebot.

Lieferant B: (Punktwert 685)

Gutes Preis- Leistungsverhältnis, bei normalem Umweltbewusstsein und einer schnellen Lieferzeit.

Lieferant C: (Punktwert 625)

Sehr hohes Qualitäts- und Preisniveau, nachhaltig produzierte Waren, umfassendes Beratungs- und Serviceangebot bei unterdurchschnittlicher Lieferzeit.

Nach der Auswertung liegt es an der Produktions- und Technikabteilung, sich für einen Lieferanten zu entscheiden. Im Beispiel wäre Lieferant B die beste Wahl.

 

Ansprechpartner

Wie könnt ihr uns am besten erreichen?

Ihr erreicht uns von Montag bis Freitag in der Regel von 10:00 - 16:00 Uhr.