Go Back JUNIOR Navigator: 10.3 Produktdesign und Preis festlegen

Attraktivität durch Produktdesign und Preis... Geht das? Na klar!

Vorab: In diesem Abschnitt geht es nicht darum, wie ihr euer Produkt entwickelt oder den Preis berechnet, der eure Kosten deckt. Dies habt ihr in der Gründungsphase bereits erledigt. In diesem Abschnitt geht es darum, wie ihr durch kleine und größere Veränderungen am Produkt und am Preis die Kunden noch besser ansprecht und dadurch mehr Produkte verkauft.

Das Produkt verändern, erweitern oder eliminieren

In der Gründungsphase habt ihr euch eine Geschäftsidee überlegt und ein Produkt entwickelt. Dieses Produkt habt ihr vielleicht auch schon in hoher Stückzahl produziert und verkauft. So weit, so gut!  

Aber könnt ihr euch einfach darauf verlassen, dass es immer so weitergeht? Natürlich nicht! Es gilt, mit neuen Ideen und Veränderungen am Ball zu bleiben, damit ihr auch langfristig gut verkauft. Wie schafft ihr das?  

Dazu ein Beispiel des JUNIOR Unternehmens RAUTECK:  

Das Team von RAUTECK startete in der Gründungsphase mit der Idee, aus Autogurtschnallen Flaschenöffner herzustellen. Dies war das erste Produkt: 

In den ersten zwei Monaten verkaufte sich der „FördeÖffner RAW“ sehr gut. Dann interessierten sich immer weniger Kunden für das Produkt. Die Marketingabteilung musste handeln und zusammen mit der Technikabteilung entwickelten sie den „FördeÖffner mit Sti(eh)l“.  

Den veränderten FördeÖffner kauften mehr und mehr Familien, die nach einem besonderen Stück für ihren Haushalt Ausschau hielten und denen die Variante als Schlüsselanhänger zu unpraktisch war.  

Die Marketingabteilung suchte weiter nach neuer Kundschaft und stellte den FördeÖffner mit Sti(eh)l bei Restaurants und Bars zum Verkauf vor. Niemand wollte das Teil haben. Der Grund: In der Gastronomie liegen Flaschenöffner häufig in Pfützen aus Wasser, Bier, Wein und anderen Flüssigkeiten. Da ist ein Holzgriff ungeeignet. Wieder setzte sich die Marketingabteilung mit der Technikabteilung zusammen und entwickelte den „FördeÖffner Gastro“. 

Der „FördeÖffner RAW“ verkaufte sich zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr. Die beiden anderen Varianten dafür umso besser. Rauteck entschied sich daher, die Produktion von „RAW“ einzustellen und sich auf die zwei Produkte mit starken Verkaufszahlen zu konzentrieren.  

Ein bisschen Mut brauchte RAUTECK für die nächste Erweiterung der Produktpalette: Es wurde ein komplett neues Produkt entwickelt. Das Team entschied, dass auch das neue Produkt zum Thema „recycelte Autoteile“ passen sollte. Zu den Flaschenöffnern aus Metallschnallen kam eine Tasche aus alten Autogurten hinzu.  

Was könnt ihr für euer JUNIOR Unternehmen aus diesem Beispiel lernen?  

  • Durch neue Produktvarianten oder ganz neue Produktideen erreicht ihr mehr Kunden und verkauft mehr Produkte. 
  • Probiert verschiedene Varianten des bestehenden Produktes aus, bevor ihr euch ein komplett neues Produkt überlegt.  
  • Durch kleine Produktveränderungen erreicht ihr plötzlich eine ganz neue Kundengruppe (siehe z. B. Fördeöffner Gastro). 
  • Überlegt euch eindeutige, aber kreative Produktnamen, wenn ihr mehrere Produktvarianten anbietet. 
  • Manchmal lohnt es sich, Produkte aus dem Angebot zu streichen, die sich schlecht verkaufen.

 

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