Go Back JUNIOR Navigator: 6.1 Mitarbeiter motivieren

Motivation?

Die kommt doch von ganz allein, oder?

Motivation kann aus zwei verschiedenen Quellen kommen. Dazu ein Beispiel aus dem Sport: Stell dir zwei Personen vor, die für einen Marathonlauf trainieren. Läufer A trainiert, weil er Spaß am Laufen hat, sich für den Laufsport interessiert und weil er sich vorgenommen hat, einen Marathon zu bewältigen. Läuferin B dagegen trainiert, weil ihr 1.000 Euro angeboten wurde, wenn sie den Zieleinlauf schafft. Außerdem erhofft sie sich durch den Lauf die Anerkennung von Menschen, die ihr nahestehen. 

    

Läufer A und Läuferin B haben beide eine hohe Motivation – sie kommt jedoch aus sehr unterschiedlichen Quellen. Läufer A ist von sich aus motiviert, weil er Spaß am Laufen hat und sich das persönliche Ziel gesetzt hat, den Marathon zu absolvieren. Diese Form der Motivation wird auch „intrinsische Motivation“ genannt – sie kommt von innen. Läuferin B erhält bzw. erhofft sich durch den Marathonlauf eine Belohnung in Form von Geld oder Lob von außen. Diese Motivationsform nennt sich „extrinsische Motivation“. 

Bezogen auf die Schülerfirma bedeutet dies: Erfüllen die Mitarbeiter ihre Aufgaben in der Schülerfirma aus Interesse und Spaß an der Sache, motiviert sie dies fast von alleine. In manchen Fällen tragen externe Maßnahmen wie Lob oder Belohnung zur Motivation der Mitarbeiter bei. 

Motivationstechniken

Damit die intrinsische Motivation bei den einzelnen Teammitgliedern wirken kann, muss für alle eine passende und sinnvolle Aufgabe gefunden werden. Dies ist gerade am Anfang nicht so einfach, weil ihr euch möglicherweise gerade erst kennengelernt habt.  

Ihr könnt euch aber ganz gut an den Abteilungen orientieren und die Unteraufgaben unter ihren Mitgliedern nach Begabung und Motivation verteilen. Ein Beispiel: In der Abteilung Produktion/Technik müssen nicht nur die Arbeitsschritte der Produktion verteilt werden – es muss auch jemand gefunden werden, der die Website baut.  

Nun könnt ihr die einzelnen Aufgaben verteilen. Jeder überlegt, welche Aufgabe er am liebsten machen möchte und meldet sich dafür. Während des Schuljahres können die Aufgaben natürlich auch mal getauscht werden, damit keine Langeweile aufkommt.    

Die nachfolgenden Techniken helfen bei der Motivation der Teammitglieder. Ihr braucht nicht alle einsetzen, sondern könnt euch die aussuchen, die für eure Situation am besten passen.  

Ein Ziel richtig bestimmen

„Mach mal eine Website!“ – ist dieses Ziel bzw. diese Aufgabe klar definiert? Leider nicht! Es fehlen Angaben, was genau gemacht werden soll und wie viel Geld und Zeit dafür zur Verfügung stehen.  

Im Projektmanagement sollen Ziele für die Unternehmen SMART formuliert werden, um Aufgaben möglichst genau zu definieren. SMART ist eine Abkürzung für  

  • Spezifisch  

  • Messbar 

  • Anspruchsvoll 

  • Realistisch 

  • Terminiert 

Wenn ihr also statt „Mach doch mal ...“ ein SMART formuliertes Ziel vorgeben möchtet, könnte es wie folgt lauten:  

Erstelle eine Website mit Navigationsmenü auf der linken Seiten und einem Impressum. Die Kosten dürfen für die Laufzeit der JUNIOR Unternehmen maximal 60,00 Euro betragen. Die Website soll bis zum 31. Oktober online sein.“  

Lob und Anerkennung verteilen

Jeder Mensch erhält gern Komplimente. Das gilt im Privatleben genauso wie in Unternehmen. Als Vorstand ist es deine Aufgabe, die guten Leistungen deiner Teammitglieder zu würdigen.  Tipp: Beziehe dein Lob nicht auf vermeintliche Fähigkeiten („Du hast großes Talent.“), sondern auf konkrete Ergebnisse („Die Website sieht sehr professionell aus.“) ein. 

Ideen und Verbesserungsvorschläge einfordern – und gut zuhören

Als Vorstand solltest du deinen Teammitgliedern die Möglichkeit geben, das Unternehmen mitzugestalten. Der Grund ist ganz einfach: Hinter gemeinsam getroffenen Entscheidungen steht das ganze Team. Stelle daher wichtige Entscheidungen in den Unternehmenssitzungen vor und arbeite mit deinem Team an einer Lösung, mit der alle zufrieden sind. Falls ihr euch nicht einig werdet, kannst du die letzte Entscheidung treffen – oder ihr zieht eure Lehrkraft oder Wirtschaftspatin zu Rate.  

Wenn Teammitglieder unzufrieden sind, höre ihnen unbedingt zu und nimm die Anmerkungen ernst. Denke daran, wie es dir an ihrer Stelle gehen würde. Konstruktive Kritik und gute Ideen können euer JUNIOR Unternehmen entscheidend voranbringen.   

Gutes tun: Definition eines sozialen Unternehmenszieles

Als JUNIOR Unternehmen tragt ihr nicht nur Verantwortung für euch und eure Kapitalgeber. Teammitglieder können auch dadurch motiviert werden, dass das Ziel des Unternehmens die Verbesserung eines gesellschaftlichen Missstandes ist. Sucht euch dafür eine passende gemeinnützige Organisation, die euch allen gefällt und der ihr am Ende des Projektes einen bestimmten Geldbetrag oder eure aktive Mitarbeit spenden wollt.   

Beteiligung der Teammitglieder am JUNIOR Unternehmen

Investieren die Teammitglieder eigenes Kapital in das JUNIOR Unternehmen, tragen sie selbst die Verantwortung, dass sich ihre Investition positiv entwickelt.   

Teammitglied des Monats auszeichnen

Teammitglieder, die sich in einem Monat besonders engagiert haben, werden als „Teammitglied des Monats“ ausgezeichnet. Überlegt in einer Sitzung zusammen, wer die Auszeichnung besonders verdient hat. Diese Person bekommt vom Vorstand eine besondere Aufmerksamkeit sowie ein Lob für ihr außerordentliches Engagement.   

Motivation durch Verkäufe 

„Hurra, unser Produkt ist gefragt!“ Gute Verkaufszahlen motivieren das gesamte Team. Lasst euch mit der Produktentwicklung nicht zu viel Zeit und nutzt besondere Verkaufschancen wie das Weihnachtsgeschäft.  

 

Ansprechpartner

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